FC Rüthi – FC Diepoldsau-Schmitter 6:6 (!)

5. November 2016

Jeder Schuss ein Treffer

(Quelle: rheintaler.ch)

In einem sehr guten 3.-Liga-Spiel trennten sich der FC Rüthi und der FC Diepoldsau-Schmitter 6:6 (2:3). Der glückliche Ausgleich für die Gäste fiel erst in der Nachspielzeit.

 

Auf dem Rheinblick war die vergangene Woche sehr turbulent. Turbulent war aber auch das Spiel zwischen Rüthi und Diepoldsau-Schmitter.

Der Mut zum Risiko, den die beiden Interimstrainer Pascal Schneider und Toni Ibrahimi in ihrem ersten und letzten Spiel auf der Trainerbank eingingen, wurde zu wenig belohnt. Rüthi und auch Diepoldsau boten zwar ein Offensivspektakel, allerdings auch ein Abwehr-Debakel.

Wer sechs Tore schiesst, müsste eigentlich gewinnen

Wer sechs Tore erzielt, müsste eigentlich als Sieger vom Platz gehen. Dies gilt aber auch für die Gäste. Hätte die Rüthner Verteidigung den besten Mann auf dem Platz, den dreifachen Torschützen Noah Thönig, einigermassen in den Griff bekommen, wären die drei Punkte wohl in Rüthi geblieben.

Das Spiel hatte es in sich. Rüthi begann mit viel Druck auf das gegnerische Tor. Es waren aber die Gäste, die in Führung gingen. Thönig legte im Strafraum den Ball auf Jevtic zurück – und es hiess 0:1. Rüthi antwortete nach 14 Minuten mit einem schönen Tor von Schneider, der ein kluges Zuspiel von Sonderegger reaktionsschnell verwertete. Nicht einmal zwei Minuten später war es Sonderegger selbst, der sich links durchtankte und die Gastgeber in Führung brachte.

Die Gäste brachten mit einem intensiven Forechecking von Genctürk, Jevtic, Thönig und Blum die Rüthner Abwehr in arge Nöte. Diese patzte dann auch und musste in der 37. Minute durch Thönig den Ausgleich hinnehmen.

Thönig und Jevtic hatten in der Folge zwei gute Bälle auf den Füssen. Blaser verhinderte dann mit einer guten Parade die erneute Führung der Gäste. Sanseverino zwang Blasers Gegenüber, Wetter, mit einem raffiniert geschossenen Freistoss zu einer Faustabwehr, und Schneider scheiterte mit einem Kopfball an Wetter. Die Gäste gingen dank Thönig doch als Führende in die Kabine, denn der 16-jährige Wirbelwind erzielte kurz vor der Pause das 3:2 für seine Farben.

Rüthi legte vor, Diepoldsau glich immer aus

Nach dieser hochstehenden ersten Halbzeit zeigten die beiden Teams, was Fussball so unberechenbar und spannend macht. Die beiden Mannschaften lieferten sich einen Schlagabtausch, wie man ihn selbst bei höherklassigen Spielen selten zu sehen bekommt. Die gut 200 faszinierten Zuschauer sahen Fussball zum Verlieben. In der 57. Minute prüfte Lüchinger mit einem Freistoss Wetter. Sieben Minuten später sorgte Sanseverino mit einem super Tor für den viel bejubelten Ausgleich.

Der gleiche Spieler erzielte per Penalty das 4:3, Wetter hatte Sala von den Beinen geholt. Kurz darauf scheiterte Allgäuer an Wetter. Aber die Gäste hatten da noch einen gewissen Thönig. Dieser legte in der 67. Minute überlegt für den eingewechselten Karatay auf, der mit der Hacke vollendete. Eine Kombination von Sejfijaj über Langenegger, der in den Strafraum flankte, wo Schneider per Direktabnahme das Tor des Tages erzielte, schien die Vorentscheidung zu sein. Karatay und Schneider vergaben in der Folge noch je eine Möglichkeit. Tausendsassa Thönig war es dann wieder, der mit seinem dritten Tor den 5:5-Ausgleich erzielte.

Ein Name fehlte aber noch in der Torschützenliste: In der 84. Minute schaute Bernhard Allgäuer auf ein Zuspiel von Saiti, dass sich das änderte. Das Spiel schien nun entschieden.

Aber ein Fehlentscheid des Schiedsrichters verhalf den Gästen dann doch noch zu einem mehr oder weniger glücklichen Ende. Die Rüthner Verteidigung brachte in der Nachspielzeit den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und auf einmal lag Karatay am Boden. Was der Schiedsrichter ahndete – übersehen hatte er hingegen, dass derselbe Spieler vorher den Ball mit der Hand gespielt hatte. Fisch liess sich dieses Geschenk nicht entgehen. Blaser hatte noch die Hand am Ball, doch der Schuss war zu scharf getreten.

Nach diesem Torfestival mit sehr schönen Treffern hätten eigentlich beide Teams drei Punkte verdient. Pascal Schneider sagte nach dem Spiel: «Schade, wir haben es probiert, es sollte leider nicht ein. Für mich war das das erste und letzte Spiel als Trainer. Mir ist das zu aufregend. Ich glaube, ich bin in den 90 Minuten um Jahre gealtert.»

3. Liga, Gruppe 2

Rüthi – Diepoldsau 6:6 (2:3)

Rheinblick – 200 Zuschauer – SR: Milos.

Tore: 5. Jevtic 0:1, 14. Schneider 1:1, 16. Sonderegger 2:1, 37. Thönig 2:2, 43. Thönig 2:3; 57. Sanseverino 3:3, 62. Sanseverino (Penalty) 4:3, 67. Karatay 4:4, 70. Schneider 5:4, 79. Thönig 5:5, 84. Allgäuer 6:5, 93. Fisch (Penalty) 6:6.

Rüthi: Blaser, Hamburger, Tomas, Sanseverino, Langenegger, Sala, Lüchinger, Zäch (85. Kobler), Sonderegger (63. Sejfijaj), Schneider (82. Saiti), Allgäuer.

Diepoldsau: Wetter; Besserer, Ubavic, Fisch, Durot, Blum (61. Bucheli), Dietsche, Kuster, Genctürk (46. Karatay), Jevtic, Thönig.

Gelbe Karten: Rüthi: 45. Schneider, 81. Langenegger, 90. Saiti. Diepoldsau: 17. Thönig, 40. Genctürk, 80. Kuster.


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