Widnaus Topskorer besiegt Diepoldsau

9. Oktober 2017
(Quelle: rheintaler.ch / Gerhard Huber)

In einem torreichen, rasanten und sehenswerten Derby verlor das Heimteam Diepoldsau-Schmitter letztlich knapp gegen Widnau mit 4:5 (3:1). Widnaus Topskorer Jasmin Abdoski steuerte zum Sieg gleich vier Tore bei.

Gerhard Huber

Die Diepoldsauer lieferten im «Hallo Nachbar»-Derby ihr bestes Spiel, seit sie in die zweite Liga aufgestiegen sind. Es schien, als wollten die Spieler die Verwerfungen der letzten Wochen mit der Freistellung von Trainer Engelbert Hutter und das Ausscheiden aus dem Cup vergessen machen. Jedenfalls war das von beiden Seiten offensiv und attraktiv gestaltete Spiel ausgeglichen. Und die vielen Widnauer Fans auf der Rheinauen rieben sich zur Pause die Augen, als der Tabellenletzte mit 3:1 in Führung lag.

Rückstand durch defensive Fehler

Schon nach sechs Minuten schoss Youngster Noah Thönig ein Prachttor. Spielertrainer Karatay, der noch selten zuvor in einem Match so viel gelaufen war, legte ihm den Ball steil in den Lauf und Thönig schloss mit einem Direktschuss ab. Nur kurz währte die Freude der Aegeten-Kicker, die eine Viertelstunde später durch Dominik Nüesch, der einen hohen Ball am Elferpunkt in Ruhe annehmen und verwerten konnte, ausgeglichen hatten. Denn gleich darauf zirkelte Yves Kuster einen Eckball genau auf den Fuss des innerhalb des Sechzehners allein gelassenen, lauernden Manuel Fisch, der mit einem satten Schuss – unhaltbar für FCW-Goalie Philipp Hammer – auf 2:1 stellte. Und nur kurze Zeit später war es Goalie Hammer, der bei einem harmlosen Rückpass den Ball nur «rasierte». Das Spielgerät hoppelte weiter Richtung Tor. Yves Kuster erfasste die Situation sofort, sprintete dazwischen und fixierte die 3:1-Pausenführung für die Gastgeber. Alles sah danach aus, dass Karatay und Co. endlich die ersten vollen Punkte einfahren sollten. Doch dann kam die Halbzeit des Jasmin Abdoski.

Vier Tore in einer Spielhälfte

In der ersten Hälfte absolut harmlos und unauffällig, sorgte der Widnauer Goalgetter dafür, dass die zweite Spielhälfte zu einem nervenzerreissenden Fussballkrimi wurde. Gleich nach Wiederbeginn hämmerte Abdoski einen durch Faleschini gespielten hohen Pass aus dem halbrechten Mittelfeld volley in die Maschen des machtlosen Diepoldsau-Torwarts Eggenberger. Nur vier Minuten später das nächste Abdoski-Tor: Ausschuss von Torwart Hammer, Lüchinger steckte den Ball direkt durch die Diepoldsauer Verteidigung zum goldrichtig gestarteten Serientorschützen durch. Alleine aufs Tor zulaufend, liess sich Abdoski diese Chance nicht entgehen. Ausgleich zum 3:3. Doch Diepoldsau fand zurück zur Führung. Oldboy Dursun Karatay versenkte einen Freistoss aus 25 Metern in Weltklassemanier im Widnauer Tor. Lange schien es dann, dass die vorbildlich kämpfenden «Wild Boyz» ihre knappe 4:3-Führung über die Zeit bringen könnten. Bis eine Viertelstunde vor Schluss Abdoski ein drittes Mal zuschlug. Wieder lancierte Lüchinger seinen schnellsten Stürmer, der die Diepoldsauer Verteidiger wie lästige Fliegen abschüttelte und den Ausgleich erzielte.

Es folgte ein offener Schlagabtausch. Beide wollten den Sieg. Das Spiel wogte hin und her. Die Glücklicheren waren die Sonderegger-Schützlinge. Denn in der Schlussphase setzte sich im Strafraum der routinierte Nüesch im Kampf um die Lufthoheit gegen FCD-Goalie Eggenberger durch. Das Ballglück leitete die Kugel auf den Kopf von Abdoski – und der verwandelte zum letztlich nicht ganz verdienten 5:4-Sieg des FC Widnau.

2. Liga, Gruppe 1

Diepoldsau-Schmitter – Widnau 4:5 (3:1)

Rheinauen – 320 Zuschauer – SR: L. Schüepp.

Tore: 6. Noah Thönig 1:0, 20. Nüesch 1:1, 24. Fisch 2:1, 29. Yves Kuster 3:1, 50. Abdoski 3:2, 54. Abdoski 3:3, 56. Karatay 4:3, 75. Abdoski 4:4, 87. Abdoski 4:5.

Diepoldsau-Schmitter: Eggenberger; Durot, Fisch, Besserer, Di Lorenzo; Noah Thönig (57. Bucheli), Cetinkaya, Dietsche, Blum (78. Jevtic); Yves Kuster (88. Luca Kuster), Karatay.

Widnau: Hammer; Faleschini, Aggeler (68. Lamorte), Lüchinger, de Almeida (57. Samuel Thönig); Lässer, Lukic, Sonderegger (90. Jusefi); Nüesch, Abdoski, Hutter.

Gelbe Karten: 42. Dietsche, 46. Sonder­egger (beide Foulspiel), 60. Durot (Reklamieren), 84. Lässer (Foulspiel).


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